Dienstag, 15. Februar 2011

Arcade Fire - Scenes From The Suburbs

Die geben Gas! dachte ich gestern Abend, als Arcade Fire durch zwei Neuigkeiten auffiel:

Erstens, sie haben am Sonntag einen Grammy gewonnen zum besten Album des Jahres!
Die Wahl zum Album des Jahres gewann überraschend die kanadische Band Arcade Fire. Sie triumphierte mit ihrem nervösen Indie-Pop vor Dancemusic-Ikonen wie Eminem, Katy Perry und Lady Gaga. „The Suburbs“, das prämierte dritte Opus der Band, besticht mit aufs erste Hören einfach gebauten Songs, die aber durch ihre verschrobenen Arrangements erstaunliche Langzeitwirkung entfalten. Es kam in den USA, in Großbritannien und Kanada auf Platz eins. Wirtschaftliche Basis dieses Erfolgs ist das Independent-Label Merge. Es ist neu, dass bei den Grammys nun auch die kreativen und idealistischen Bemühungen solch kleiner Firmen gewürdigt werden. Offensichtlich besinnt sich die Musikindustrie ihrer Wurzeln, weil sie kapiert hat, dass die großen Quotenbringer aus Castingshows und YouTube-Videos punkto CD-Verkauf nicht die großen Rausreißer sind. Win Butler war jedenfalls total aus dem Häuschen, grüßte die Frau Mama und murmelte vielsagend: „We play another song, 'cause we love music.“ Der schwindelerregenden Version von „Ready To Start“ folgte das ekstatische „Month Of May“.
Und zweitens gab's passend auf der Berlinale diese Filmvorstellung:
Regisseur Spike Jonze (“Where The Wild Things Are”) nimmt sich Arcade Fires aktuelle Platte “The Suburbs” als Vorlage um einen halbstündigen Kurzfilm nach Motiven des Albums zu drehen. Wie zu erwarten sehen wir gelangweilte Jugendliche durch die Vorstädte fahren, kiffen, spielen, raufen. Überraschenderweise baut Jonze jedoch immer wieder kurze Szenen ein, in denen eine nicht näher benannte Armee die Vorstädte kontrolliert. Das Land ist zu einem Überwachungsstaat geworden – was sich auch im Verhalten mancher Erziehungsberechtigten spiegelt, die sich ebenso repressiv verhalten.

Ich trag das erste Album Funeral schon ein Weilchen aufm iPod durch die Gegend, war aber nie wirklich überzeugt. The Suburbs hab ich ein paar Mal zu Hause gehört, fand's aber immer nur nett - nicht mehr und nicht weniger. Naja, dann muss man wohl doch mal auf die Texte achten :-)

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